1150 In der Karte Herrnsteins ist der Ort mit dem Namen „ad s Egidium“ eingetragen.
1151 In diesem Jahr wurde eine Pfarre Namens „Steinfeld“ gegründet. Man vermutet, dass damit unsere Pfarre gemeint ist.
1362 Erste urkundliche Erwähnung von „Pleabanus Petrus ad Sanctum Egidium“.
1532 Die Türken richten in der Ortschaft und an der Kirche viel Schaden an.
1555 Das Urbar von St. Egyden wir aufgeschrieben.
1590 St. Gilgen (=St. Egyden) gehört Herrn von Königsperg aus Sebenstein.
1683 St. Egyden wird von den Türken gebrandschatzt.
1689 Die erste Glocke nach der Verwüstung durch die Türken wird auf den Kirchturm aufgezogen.
1700 Kirchenrenovierung
1714 Die Kirche wird eingewölbt, vermutlich auch die Empore eingezogen.
1719 Der Pfarrhof brennt bis auf ein Zimmer gänzlich ab.
1739 Emmersberger und Wr. Neustadt streiten um das Patronatsrecht in St. Egyden.
1750 Rothengrub wird von St. Egyden abgetrennt.
1783 Das Patronatsrecht übt der Landesfürst aus.
1788 Das zweiklassige Schulhaus wird renoviert.
1795 Das Patronatsrecht geht an die Herrschaft Urschendorf.
1806 Die Schule wird renoviert.
1819 Die Kirche verkauft den Zechkeller (=ehm. Tamashof).
1824 Erneute Renovierung der Schule.
1827 Die Pfarre verkauft ein weiteres Haus, das „Huberhaus“.
1830 Der Friedhof wird erweitert, dazu wird ein Stück vom Pfarrgarten gekauft.
1831 Die große Turmrenovierung der Kirche.
1835 Winzendorf wird eine selbständige Pfarre.
1837 Die Kirche bekommt vom Patron eine neue Orgel.
1843 Kirche, Schule und Pfarrhof werden vom Patronatsherrn renoviert.
1844 Der Friedhof um die Kirche wird aufgelassen und auf den sogenannten „Standplatz“ verlegt.
1881 Die Schule wird renoviert.
1889 Das Schulhaus wird aufgestockt und erhält eine dritte Klasse.
1891 Der Friedhof wird erweitert.
1895 Das Haus Nr. 19 brennt bis auf die Grundmauern ab.
1909 Die Landesbahn von Neunkirchen nach Willendorf wird eröffnet. Die Station heißt St. Egyden.
1918 Das Dorf hat drei Gefallene des 1. Weltkrieges zu beklagen.
1923 Das Kriegerdenkmal nach dem Plan von Franz Seiser wird erbaut.
1930 Baubeginn des Vereinsheimes durch den Burschenverein.
1938 Nach dem Einmarsch Hitlers wird das Vereinsheim beschlagnahmt.
1945 Beim Einmarsch der Russen wird die von ihnen angezündet. Der Ort hat außerdem acht Gefallene des 2. Weltkrieges zu beklagen.
1946 Die Schule wird unter großen Opfern wieder aufgebaut.
1947 Die im Krieg beschlagnahmte Glocke wird durch zwei neue ersetzt.
1950 Die Kirche bekommt ein Glockenspiel (das 2. in NÖ).
1955 Renovierung der Außenfassade der Kirche.
1957 Der Kirchenturm wird renoviert und die Lourdesgrotte errichtet.
1962 Großer Schulumbau
1967 Die Wirtschaftsgebäude des Herrn Kudera brennen ab. Die Schule ist auf das äußerste gefährdet.
01.01.1971 - Die Großgemeinde St. Egyden am Steinfeld entsteht.
1975 Der neue Kindergarten und der neue Turnsaal werden eröffnet.
2009 Das neue Gemeindezentrum inkl. Pfarrsaal und Veranstaltungszentrum wird am Egydiplatz eröffnet
2011 Der Kindergarten Kirchenweg wird eröffnet.
2016 Das Ärztehaus am Egydiplatz wird eröffnet.
2017 Das Kaffeehaus am Egydiplatz wird eröffnet.
2019 Der Zubau von 2 Klassen und Horträumlichkeiten in der Volksschule wird eröffnet.
2023 Das Gesundheitszentrum in der Sportplatzgasse wird eröffnet.
2025 Der Zubau von zwei Kindergartengruppen, Bewegungsraum und Nebenräumlichkeiten beim Kindergarten Kirchenweg wird eröffnet.
1971 bis 1990 Rudolf Dinnobl
1990 bis 2000 Franz Augelsreither
2000 bis 2014 Johann Wallner
2014 bis dato Wilhelm Terler
1362: Plebanus Petrus
1377: Stephan
1517: Melchior Fierneyser
1529: Martin Liebenstein
1533: Georg Eisvogel
vor 1572: Johannes Prunner
1572: Jakobus Schlag
1582: Leonardum Freimann de Obdach
vor 1597: Dr. Clemenschitz
1597: Simon Molitorem
1607: Martin Gruber
1614: Georg Türla
1625: Johann Zschaida
1642: Caspar Hohenegcker
1646: Christus Cadus
1654: Frater Rudolphi Rutzerg
1655: Salomon Camere
1661: Johann Paptist Rosetti
1665: Frater Michael Bernadus von Freienwald
1684: Johann Georg Mitis
1685: Pater Christian Eydelsberger
1688: Ignatz Friedrich Dominitz
1692: Johann Jakob Felsch
1709: Ignatz Ulrich Niedermayer
1725: Johann Zacharias Schlegel
1739: Josef Plumberger
1742: Hubertus Reff
1758: Ignatz Karl Löw von Löwenberg
1770: Josef Lauber
1775: Johann Babtist Villenueva
1792: Ignatz Unrhui
1816: Franz Xaver Heidinger
1822: Karl Emanuel Hell
1829: Ignatz Peikert
1840: Adolf Arnold Khu
1855: Anton Berger
1870: Rudolf Lantsch
1887: Johann Swoboda
1902: Johann Novoselc
1920: Alfred Schier
1978: Pater Adalbert Buda OFM Vonv
1979: Otto Ganovszky
2008: P. Mag. Michael Lidy CSsR
2010: Archimandrit Dr. Ioan Marin Malinas
2013: Mag. Gregor A. Majetny
2022: Pfarrmoderator Werner J.M. Grootaers de Budt
Von Dr. Georg Reisner Juni 2024:
2./3. Jh. ist hier ein großer römishcer Vicus zur Lebensmittelversorgung von Städten Pannoniens archäologisch nachgewiesen.
Die Örtlichkeit liegt direkt am sogenannten “Römerweg”, der möglicherweise schon in der späten Bronzezeit zu den Salzvorkommen im Halltal führte. Seine Blütezeit erlebte er in der Kreuzfahrerzeit als militärische Aufmarschroute und ziviler Pilgerweg in das heilige Land (und zurück).
12./13.Jh. Aus dieser Zeit stammen die außen am Kirchenturm und Dach eingebauten mindestens 10 Hügelkreuzgrabplatten mit Tatzenkreuzen.
Schweichhart berichtet 1831 von der Überlieferung der Einwohner über eine große “Abtei” der Tempelritter. Sie und die Grabplatten sind in die selbe Zeit zu stellen. Der Autor hat gezeigt, dass damit in ganz Europa die Gräber der zahlreichen Rückkehrer aus dem heiligen Land gekennzeichnet sind. Wenn sie hier in so beachtlicher Anzahl gestorben und begraben sind, müssen sie auch hier gepflegt worden sein. Das spricht zwingend für ein Leprahospital (Leprosorium) an diesem Ort.
1151 Gründung einer Pfarre Steinfeld (laut Laterankonzil für Leprosorien zur Seelsorge notwendig, es gab hier keine Siedlung, Standort wahrscheinlich eine Spitalskapelle)
1170 Richer “und Sohn” von Hainfeld widmen ihr gesamtes Gut dem Kloster Vorau. Zeugen: Liutoldus de Rotengrube, Pilgrimus de Steinuelth, Heinricus de Gumplaha
1180 Mengoz de Chirowe, steirische Minesteriale, bezeugt einen Mansen in loco qui dicitur Steinuolet
bis 1240 Erbauung einer zentralen größeren Pfarrkirche für die angewachsene umliegende Bevölkerung aus Neusiedel, Saubersdorf, Urschendorf und Gerasdorf über dem offenbar nicht mehr benötigten Hospital bzw. der Kapelle. Die Hügelkreutzplatten kamen in die Krypta. Die Kirche wurde dem Heiligen Aegydius, dem Schutzpatron gegen Lepra, geweiht. Der Standort “Steinfeld” der Kirche erhielt ebenfalls den Namen St. Egyden und ist heute der Name der Großgemeinde.
Die Erbauung und der Betrieb des Leprosoriums müssen, zusätzlich belegt durch die Tatzenkreuze und ihren Kirchenbesitz 1285, dem am “Römerweg” mehrfach tätigen Orden der Temepelritter zugeordnet werden.
Nach Auflösung des Ordens 1308 ging die Kirche als Lehenskirche an St. Ulrich vor Wr. Neustadt.